Folge 23 Spezial: MTR Praxisanleitung - so gelingt Reflexion
Shownotes
In dieser Episode diskutieren Michael Bünte und Agata mit Ingo Ludwig über die Bedeutung der Praxisanleitung in der Ausbildung. Sie beleuchten die Herausforderungen, die Praxisanleiter in ihrer Rolle haben, und die Notwendigkeit von Reflexion und Wertschätzung in der Ausbildung. Zudem werden praktische Tipps zur effektiven Reflexion gegeben und die Unterschiede zwischen Lob und Wertschätzung thematisiert.
Zusammenfassung:
- Die Rolle der Praxisanleiter ist entscheidend für die Ausbildung.
- Reflexion sollte kontinuierlich und nicht nur nach Fehlern stattfinden.
- Lob ist kurzfristig, Wertschätzung ist langfristig.
- Ein offenes und freundliches Setting ist wichtig für Reflexion.
- Timing ist entscheidend für effektive Reflexion.
Transkript anzeigen
00:00:00: Jetzt willkommen hier zum Alles-Einstellungssache-Spezial, Agatha sitzt heute hier und wir haben
00:00:12: einen Ehrengast, denn da freue ich mich riesig, dass du da bist, Ingo Ludwig.
00:00:16: Und zwar bist du hier, weil wir wollen ja die Pädagogik und auch die Praxisanleiter
00:00:23: mehr einbinden und wollen jetzt ein kleines Einstellungssache-Spezial hier haben und wollen
00:00:29: dich der Experte in den Bereich Praxisanleitungen bis ausfragen und ausquetschen und da haben
00:00:37: wir schwierige Themen aus der Praxis genommen und die wollen wir dir hier in mehreren Folgen
00:00:46: stellen und wir hoffen, dass wir tolle Antworten bekommen, unseren Zuhörerinnen helfen, noch
00:00:54: besser mit den Situationen umzugehen, dementsprechend, schön, dass du da bist, Ingo.
00:00:59: Vielen Dank für die Einladung. Schön, dass ich da bin. Stimmt.
00:01:02: Danke. Genau. Mikro noch einmal ein bisschen näherer. Ja. Und Agatha natürlich auch schön,
00:01:08: dass du heute wieder da bist und mit tolle Fragen stellen darfst. Und du kommst aus der
00:01:17: Praxisanleitung und so hat sich halt auch dieser Special hier entwickelt. Magst du einmal ganz
00:01:24: kurz in den Exkurs der Praxisanleitung gehen und wieso der Ingo heute hier sitzt? Ja. Also,
00:01:32: das ist super wichtig und mir auch ein wichtiges Herzensprojekt, die Praxisanleiter zu stärken,
00:01:38: weil ich selber bin ja seit vielen Jahren in der Praxisanleitung tätig und habe einfach
00:01:44: festgestellt, dass die pädagogischen und dedaktischen Kurse zwar sehr hilfreich sind,
00:01:51: aber dieser Transfer einmal manchmal so ein bisschen fehlt, das dann direkt umzusetzen.
00:01:55: Ja. Und vieles hat man dann gegessen, wenn man in die Situation kommt, denkt man, ach ja,
00:02:02: da war ja noch so ein Werkzeugkasten. Den muss ich mir aber erst mal wieder durchwesen,
00:02:10: aneignen, damit ich mit solchen Situationen überhaupt tätig werde. Und darum freu ich mich,
00:02:15: dass Ingo, weil er ja auch gar nicht aus den NTR-Bereich kommt, aber schon mal von dem Beruf
00:02:22: gehört hat, das finde ich auch im Vorgespräch ganz spannend, dass wir wirklich unseren Beruf
00:02:26: alle Ehre machen, weil wir sind ja eine geheime Institution und bilden halt auch die nächste
00:02:31: Generation aus, dass wir überhaupt auszubilden. Da haben wir es ja ein Wunder, wenn uns keiner
00:02:36: kennt, dass es trotzdem Menschen gibt, diesen Beruf lernt. Von daher feier ich schon mal das,
00:02:43: dass wir immer noch Ausweis in Auszubildenden haben und die möglichst dann halt auch so zu
00:02:49: begeistern, dass sie ihre Versichtung finden, ihren Place-to-befinden, weil ich weiß gar nicht,
00:02:55: Ingo, wir haben ja im Vorgespräch gar nicht erzählt, dass es mehrere Versichtungen. Also wir,
00:03:00: die NTR-Ausbildung beinhaltet nicht nur das Röntgen, weil ich habe mich ja vorhin sehr
00:03:05: über Röntgen- und Einstelltechnik und fragestellungsbezogene Einstelltechnik ausgelassen,
00:03:12: dass die Auszubildenden bei mir in der Praxisanleitung halt nicht nur das Röntgen, sondern halt wie
00:03:18: sie fragestellungsbezogen die Durchführung der Aufnahmen erledigen. Und es gibt einfach in dem
00:03:26: Bereich noch viel mehr Möglichkeiten, nämlich an der Schnittbildgebung, was du ja schon wusstest,
00:03:32: auch in der Angiografie dem Arzt zu assistieren am stürrieren Tisch, aber es gibt auch noch die
00:03:39: Nuklearnedizin. Da werden NTRs eingesetzt, um zum Beispiel, wenn der Patient seine Atomspritze
00:03:46: bekommen hat, dann unter diese Gammakamera zu legen und dann die Bilder aufzunehmen. Das ist
00:03:51: ein Bereich der der NTR-Geschichte, aber auch in der Streittherapie. Da arbeiten NTRs am krebskranken
00:04:01: Patienten und haben halt von dem Physiker und von dem Arzt so berechnete Dosiswerte,
00:04:06: um die der Patient gelagert werden muss, damit man den Tumor dann aus dieser Position dann bestrahlt
00:04:12: und schrumpft das im Idealfall. Also das ist ein sehr technischer Beruf, der sehr nah am Menschen
00:04:18: stattfindet und weil wir am Menschen arbeiten, ist dieses Know-how mit Menschen umzugehen,
00:04:24: mit Patienten, mit Kollegen, mit Auszubildenden, mit Ärzten, mit anderen Berufsgruppen sehr,
00:04:31: sehr wichtig und das wird ja eigentlich so in die Wiegel gelegt. Das ist ja der eine,
00:04:35: kann ja mehr mit Menschen arbeiten oder ist empathischer und an dem anderen Zelt ist
00:04:40: etwas schwieriger und da freue ich mich einfach, dich dazu zu befragen oder zu interviewen,
00:04:46: wie man in gewissen Situationen der taktvoll umgeht beziehungsweise, wie man auch, wenn man
00:04:52: Recht hat, auch den Menschen, denen überzeugt, dass man Recht hat, ohne ihn irgendwie in eine
00:04:59: passive-aggressive Situation zu bringen. Daher spaule ich mich da sehr und du bist da ja ein
00:05:05: Fachfrender, aber ein sehr tief verwurzelter und sehr erfahrener Pädagoge mit Jugendpädagogik,
00:05:13: mit erwachsenen Pädagogik, aber Erwachsenenbildung und auch, ja du gehst das Thema und darum passt
00:05:22: das total gut zu alles Einstellungssache halt auch ganz anders an und ja freue mich einfach,
00:05:29: dass wir heute hier sitzen. Ja, vielen Dank, ich habe halt eine gewisse Einstellung dazu,
00:05:33: tatsächlich. Genau, alles Einstellungssache. Ja, sehr schön, vielen Dank. Erzähl auch noch mal kurz
00:05:40: für unsere Zuschauer, wie du zu denen geworden bist, der du heute bist. Ja, genauer. Ein Teaser
00:05:49: habe ich halt noch im Kopf, du sagtest vorhin, wir müssen die Konzepte halt auch mit den Praxen
00:05:53: entwickeln und da wäre auch meine Frage, wie hast du auf einmal die Praxisanleitung geprägt
00:05:59: beziehungsweise mit entwickelt? Sehr spannend. Okay, ich breche das ganz kurz runter, kürzer als im
00:06:05: Vorgespräch. Ich bin gelernter Handwerker, Kaufwarnschlitter, Sozialpädagoge und ich habe einige
00:06:10: Berufsjahre im Bezirkssozialdienst verbracht, einige Berufsjahre in einem reinen Kinderschutzteam,
00:06:15: wo wir jeden Tag nur Meldungen entgegengenommen haben, prüfen, bewerden, überlegen, rausfahren,
00:06:19: gucken, tun und machen, Schlussnotdienst. Dann war ich innerhalb der Kommune 7-Lat-Time-Kita-Bereich,
00:06:25: großes Business, viele Häuser, große Häuser, viel Personal, rundherum Blick, verschiedene
00:06:31: Qualifikationen auch anzubis. Und es gibt ein paar Dinge, die waren mir immer schon wichtig. Da,
00:06:37: wo du stehst, mach einen Unterschied aus, sei Multiplikator. Und so habe ich Teamleitung nicht
00:06:45: nur aus Verwaltungssicht betrachtet oder in der Behörde, Kitas zu managen, nicht nur nach
00:06:51: Recht, Gesetz und Ordnung der Behörde und des Landesjugendamtes, sondern immer schon auf Beziehung
00:06:57: und pädagogische Qualität geachtet und Führung. Und über das Thema Führung kam ich zu Thema
00:07:01: Ausbildung, weil die Azubis mussten irgendwann in der Masse auch gehandelt werden, Konzepte,
00:07:06: Beurteilungsbögen. Klar, man macht vieles mit Betriebsrat, man macht vieles mit Personalwesen
00:07:12: und trotzdem hat eine Behörde ihre eigene Sprache. Pädagogische Kräfte in der Jugendhilfe,
00:07:16: in der Kinder-Tagsbetreuung haben ein eigenes Wörding, eigenes Denken, eigene Charaktere,
00:07:21: ist anders als Handwerk und Industrie, anders als Business und innerhalb der Verwaltung auch anders.
00:07:27: Und ich spreche die Sprache und komme aus dem anderen Stall und kann die Welten miteinander
00:07:35: verbinden. Und ein Begriff ist Menschenkinder. Ich spreche über Menschen, immer bewusst Menschenkinder,
00:07:43: ohne jegliche ironische Konontierung. Überlegt es euch selber, was gemeint ist oder nicht?
00:07:48: Aber es sind erstmal alles Menschen. Die Kita-Leitungen, der Bezirkssozialdienst,
00:07:53: der Notdienst, dualstudierende oder auch die Azubis. Und das andere ist, mach ein Unterschied aus.
00:07:59: Wir müssen eine Lage sein, Menschen zu führen. Ich wusste nicht, dass man über Empathie noch
00:08:05: mal reden muss oder über Kommunikation, habe ich wieder angefangen mit. Kein Selbstläufer.
00:08:10: Immer wieder Männchen ins Gelingen bringen, in die Wirksamkeit, in die Reflexion. Und da
00:08:15: gebe ich nur eins zu sagen, die Jahre, damit begründ ich meine Erfahrungen nicht, die Reflexion
00:08:21: der Jahre, die Reflexion von Gesprächen, die Reflexion von Auswaffe fahren,
00:08:26: Reflexion von Krisengesprächen, Übernahmegespräche, ins Büro zurückzufahren, war die Entscheidung
00:08:32: der Obbutnahme richtig, war das die richtige Einrichtung. Gibt es Alternative, haben wir
00:08:37: im Teamgespräch den Fall gut betrachtet, in Bezirkssozialdienst oder nach Auswaffe fahren,
00:08:42: Vorauswaffen Azubis. Ich habe ja auch eine gewisse Masse, die in Qualität bewegt und versucht
00:08:48: zu bewegen. Und Reflexion ist A und O. Ich sage es mal ganz erlaubt. Für die Zuhörerschaft weiß ich
00:08:56: nicht, wie euer Worthing ist, aber ich habe eine Erklärung dabei. Du kannst sagen, als Kfz-Mechaniker,
00:09:01: klassischer, männlich, dominant, mache ich das 30 Jahre. Genau, 30 Jahre Scheiße, deswegen darf
00:09:07: es auch immer noch nicht am Motor, sondern machst nur Ölwechsel. Wenn wir nicht reflektieren,
00:09:12: in Industriehandelhandwerk, in den Kommunen, in den Heimen, in den Kitas, im Krankenhaus, wenn
00:09:18: wir nicht ehrlich mit einer ehrlichen, boltändigen Sprache reflektieren und selbst nützen Berufsjahre
00:09:25: gar nichts. Es läuft weiter, mittelmäßig oder falsch. Und ich orientiere mich gerne am Begriff
00:09:33: Exzellenz, gibt das Beste, was du geben kannst in dem Moment und überleg, ob das das Beste ist
00:09:39: oder geht noch eine Schippe drauf. Multipliziere das, was du kannst, überprüfe es, reflektiere es.
00:09:45: Und ich habe Menschen geprägt, nicht nur durch Begriffe und Sprache, sondern auch durch meine
00:09:50: wildgebende Sprache, sag ich mal so, und das ich halt sehr reflektiert bin. Nachdenken, sinieren,
00:09:56: sich nicht selbst zerfleischen, nicht selbst kritisieren, aber trotzdem Tiefgang und dann wieder
00:10:01: nach vorne gehen, dranbleiben und immer wieder wiederholen, wiederholen. Übung macht den Bademeister.
00:10:06: Okay, dann finde ich, ist das auch ein wunderschönes Thema für die allererste Folge, weil du das
00:10:11: Thema auch gerade so wunderschön vorgibst. Wie gelingt denn gute Reflexion und wann muss ich
00:10:18: denn reflektieren? Ja, also reflektieren kann man ja methodisch machen, für zweit oder alleine,
00:10:26: und es braucht Werkzeuge, die dabei unterstützen, Menschen in die Reflexion zu begleiten,
00:10:31: oder Werkzeuge, die die Selbstreflexion unterstützen. In der Regel arbeite ich mit
00:10:37: Werkzeugen, die für mehrere Settings möglich sind, Teamentschicklung, Führung, Krisengespräche.
00:10:42: Du musst sie halt mit einem richtigen Beispiel besetzen, mit einer richtigen Überschrift.
00:10:46: Werkzeuge brauchen immer einen Fokus, immer eine Light-Idee, und dann gehen sie auch zur
00:10:51: Selbstreflexion. Ich finde, dass wir präventiv grundsätzlich reflektieren sollten, nicht erst
00:10:58: nachdem etwas schwierig war. Wenn bei euch die Bildgebung dreimal schlecht war und der oder die
00:11:03: Azubi soll das nochmal machen und du reflektierst in der Lehre klassisch, wie war das für dich,
00:11:09: hast du gemerkt, das ist noch nicht Reflexion, das ist eigentlich nur Ausbildung. Und das erwarte ich,
00:11:14: warte von Anleitungen, dass sie mit Menschen reflektieren, wie war das gerade für dich,
00:11:18: hast du gemerkt, was fehlt dir, aber das ist Ausbildung ist gar nicht Reflexion. Reflexion hat
00:11:24: ganz viel damit zu tun, dass auch Menschen in Gespräche mit anderen gehen. Und wie hat
00:11:28: sich der Patient gefühlt, hast du deeskaliert oder eher hochgekocht? Also ich hatte mal so ein
00:11:33: Herz-MRT, so ein Stress-MRT, und da hat die mir gesagt, was gleich passiert. Und dann denkst du so,
00:11:39: ja, ja, gib was in meine Röhre hier rein, ja, ja, plötzlich krisse Atemnot und Beklemmungen,
00:11:46: da habe ich gemerkt, was die gesagt hatte, das ist kein Herzinfarkt, das soll so sein. Stress,
00:11:52: aber voll, der hat aber vorher nicht nur mit mir geredet, die war am Mikro verbunden mit mir.
00:11:57: Herr Ludwig, atmen, atmen, atmen. Und dann einfach mal machen, was die anderen sagen. Die hat mich
00:12:06: vorbereitet, war nervös, ich habe es nicht auf gleiche Schulter genommen, aber ich habe auch
00:12:11: nicht verstanden, was gleich passiert. Aber sie hat gesagt, 30 Sekunden noch. Jetzt zähle ich runter,
00:12:19: gleich geht es los, ich seh das, atmen, jetzt noch 30 Sekunden, sie wieder vorbei,
00:12:23: einen ausleiten, sensationell. Reden, beruhigt die Menschen, atme, leg ihnen mal die Hand auf,
00:12:31: sei mal freundlich. Ausbildung muss permanent passieren, Anleiten begleiten, Reflexion aber auch,
00:12:39: nicht immer nur nach Lehrer besuchen, nicht immer nur nach Missglückten, nicht immer nur
00:12:43: nach Krisen. Lass uns doch Gesprächsführung und auch Reflexion Teil unseres Habitus sein,
00:12:50: unseres Seins, grundsätzlich reflektiert zu sein und eine angenehme Gesprächsatmosphäre zuschalten.
00:12:56: Ja, aber ich höre jetzt zwei, beziehungsweise drei Punkte raus. Die Reflexion und die,
00:13:03: das Hinterfragen muss kontinuierlich stattfinden, es braucht einen Raum, wo es gelingt und es braucht
00:13:12: tatsächlich den...
00:13:14: Rahmen, wie kann ich das nicht formulieren, also es braucht einen Raum, wo es unnünftig
00:13:20: angewendet wird, ohne dass es in einer Eskalation oder in einer Eskalation geht.
00:13:25: Genau, im Handwerk ist es so, dass der Geselle in früheren Jahren dann dem
00:13:29: Lehrling an die Hand fasst und sagt, schau mal drehen wir die Hand so und dann
00:13:33: kannst du ja löten und schweißen oder kriegst das Rad auch ab oder sonst was.
00:13:36: Also eine distanzierte sicherlich, die Distanz ist ganz wichtig, ja gerade
00:13:41: zwischen den Geschlechtern, aber trotzdem eine personenkörperbezogene
00:13:46: Ausbildung und Anleitung, da musst du eine mal die Hand grundsätzlich, nicht immer
00:13:51: nur wenn was schief geht und einen Raum zu haben, damit es gelingt, braucht auch
00:13:55: Raum zur Reflexion, eine geführte terminierte Reflexion, so eine Wochenrückblick
00:14:00: oder einen Wochenvorblick, aber auch Zeit um runter zu kochen, wenn es mislungen
00:14:06: ist, Zeit für loben, Zeit für Wertschätzung, auch mal zu differenzieren, was
00:14:09: ist lobe, nutze sich ab, was ist Wertschätzung, ist tiefer und merkst du
00:14:14: daran noch einmal drauf, eingehen wir es selber nicht so bewusst, Agata, ist
00:14:18: dir bewusst was lobe und was Wertschätzung? Also ich denke schon, dass lobe ist
00:14:22: etwas, was man ja in dem Moment lobe, was gut gelungen ist, damit das Röntgenbild
00:14:27: ist, erfüllt alle Darstellungsziele, du hast die Fragestellung erfasst, dass
00:14:33: ist lobe und Anerkennung ist, ist finde ich, dass man dann sagt, ja du hast
00:14:39: das Wissen angewendet, das sehe ich und das empfinde ich, genau, ja, oder?
00:14:48: Ja, lobe und Wertschätzung, Wertschätzung ist die Metaebene von lobe, lobe nutze
00:14:53: sich ab, lobe ist ja kurz moment, toll, Applaus, nema, Wertschätzung ist dran
00:14:58: zu bleiben, Wertschätzung ist den Leuten hinterherzugehen, Wertschätzung ist den
00:15:02: Leuten vorzugehen, sie nicht zu gängeln, sich selbst zurückzunehmen, das hat
00:15:08: nichts mit dem Gehalt zu tun, sondern mit Werten zu tun, mit Begleitung,
00:15:12: also was ist dein Wert, was ist dein Wert für die Ausbildung, was ist dein Wert,
00:15:17: was bringst du biografisch mit, was bringe ich mit und das ist die Ansprache
00:15:21: an sich, lobe ist der Moment die Situation, das kann man machen, das ist auch
00:15:26: gut, ist auch gar nicht verwerflich, ich gehöre nicht zu den Pädagogen, die plötzlich lobe
00:15:29: in Zweifel ziehen, ne, nein natürlich nicht, aber Wert, da muss ich mehr mich
00:15:34: einbringen, da bin ich weniger bei der Sache, mehr bei der Wertschätzung meines
00:15:40: Gegenübers, mehr bei der Person und da muss ich schon auch von mir Dinge überlegen,
00:15:45: reflektieren und beigeben, beisteuern, weil ich mich auch angreifbar als Anleiter
00:15:50: ist, Lehrkraft als Pädagoge, als Arzt wie auch immer, weil ich mich wirklich so
00:15:55: nicht herablasse, sondern tatsächlich hingebe in einen Dialog mit dir, lobe ist
00:16:02: der Moment, die Sache, Wertschätzung ist der Dialog und jetzt würde ich gern
00:16:07: nochmal kurz auf das Lob eingehen, ich habe mal gehört, dass loben sich eben
00:16:13: abnutzt, wenn man es falsch macht, wenn man einfach nur sagt haste gut gemacht
00:16:17: oder ich weiß nicht in der Pflege was damals der Applaus, das war halt gut und
00:16:21: schön, hat aber eben pädagogisch nicht viel, kann man richtig loben und wenn ja
00:16:29: wie gelingt ein richtiges Lob? Ja manchmal geht es ohne Worte, dann ist es
00:16:35: tatsächlich der Applaus auf der Bühne im Theater, aber es hat ihn gefallen, das
00:16:41: duckt mich überhaupt gar nicht, weil wir auch permanent im Netzwerken, ich bin ja
00:16:45: auf den Business-Netzwerken und jemand hält ein Pitch und wenn das dann so ein
00:16:51: gesonderter Vortrag ist, dann klatschen wir alle oder wir klopfen auf den Tisch,
00:16:55: macht das Klopfen gar nicht mit, da nutze ich ja ab, wir feiern uns ja ohne Ende, der
00:16:59: Applaus ist doch, wenn die Menschen auch den im in der Halle, Sending Ovation,
00:17:04: Jubelrufe, das ist Lob, der Applaus ist eine Pflichtveranstaltung, der Deutsche,
00:17:09: es gehört sich gefällig auf den Tisch zu klopfen, beim Dozenten danke für die
00:17:13: Vorlesung, nein, der Professor muss mich unterrichten, der wird bezahlt dafür,
00:17:16: wieso danke, ja, aber wenn der richtig geil war und ich geblieben bin in der
00:17:22: Vorlesung, dann kann ich auch mal sagen, hey man, good boy, richtig gut und du kannst
00:17:27: einfach auch Kinder loben und sagst Mensch, toll gemacht, danke fürs Bild,
00:17:30: okay, aber wenn die jetzt 5 Jahre alt ist und malt etwas wie eine 2-jährige, dann
00:17:35: ist das Lob eine Lüge. Also mir ging es nochmal um eine andere Ebene, ich habe mal
00:17:39: gelernt, ein Lob muss eben drei Komponenten haben, einmal muss ich
00:17:43: verstehen worum es geht, also ich weiß nicht, in der Situation hast du, ich weiß
00:17:51: nicht, kam der Patient, er war unglaublich schwierig und ich weiß wie
00:17:54: unangenehm diese Situation ist, aber durch deinen Verhalten, welches so und so
00:17:58: und so war, bist da so unglaublich gut eingegangen, ich würde mir wünschen und
00:18:04: da kommt da nochmal der Appell, dass du in Zukunft weiter so cool bleibst und mit
00:18:08: der Situation so professionell wird. Das ist kein Lob, das ist ein Feedbackwerkzeug,
00:18:12: das ist ein Feedbackwerkzeug, das Lob ist einfach nur danke gut gemacht, prima
00:18:17: und dann sage ich vielleicht noch was gut gemacht und wenn ich ein bisschen mehr
00:18:21: Zeit habe, überlege ich noch, was die Ausgangssituation war, dann ist aber auch
00:18:26: gut. Also es gibt einen Unterschied nochmal zwischen Lob und Feedback. Okay, ich
00:18:29: fand Feedback in der Rückkopplung habe ich in der Regel drei Ebenen oder fünf
00:18:34: Ebenen, das kommt auf andere Werkzeuge, man arbeitet, aber die kürzeste Ebene ist
00:18:38: tatsächlich dreimal, was habe ich wahrgenommen, was ist so die
00:18:42: Ausgangssituation, wie hast du dich geschlagen und dann das auch zu würdigen,
00:18:47: was daran war wunderbar und dann auch, wie geht es weiter oder was wünsche ich mir,
00:18:53: ja, das ist kein Lob mehr. Ein Lob endet beim Applaus mit Stand-Innovations
00:19:00: vielleicht, ja und ein Applaus oder auf den Tisch klopfen ist gar nichts und
00:19:05: Kind zu loben, was Dinge macht, die eigentlich nicht alles gemäß sind, ist
00:19:09: eher fatal, aber trotzdem überschwenke ich sich zu freuen, auch dem Kind, dem Lehrer,
00:19:15: dem Schüler zu sagen, was war gut und dann ist aber ein Lob auch zu Ende, man
00:19:19: danke, also guck dir mal die Figuren auf dem Bild, was hast du da gemalt, hör mal,
00:19:23: du kannst ja richtig zeichnen, wow und dann ist auch gut. Wertschätzung ist dann
00:19:29: das gesamte Verhalten und Feedback ist und das machst du nicht mit Kindern, das
00:19:32: machst du dann mit Jugendlichen, mit Erwachsenen, ja. Wie geht es jetzt weiter?
00:19:35: Was war die Ausgangssituation, was genau will ich gerade würdigen oder beurteilen,
00:19:42: benennen, ja und dann was wünsche ich mir, wie geht es weiter und da gibt es
00:19:46: Werkzeuge zu, die man dann auch theoretisch benennen kann, wie eine
00:19:49: richtige Begrifflichkeit, das kann man einüben und dann macht man wieder Freestyle
00:19:53: weiter. Okay, aber ich höre gerade für mich zumindest, dass es im Pädagogisch
00:19:57: gesehen, doch man genauer draufschauen muss, wie es die richtige
00:20:02: Deklination und was ist es überhaupt und allein dafür finde ich die Folge jetzt
00:20:07: mal ziemlich wichtig, weil eigentlich wollten wir nur über die Reflexion
00:20:12: sprechen und wie und wann, ja, wenn dich es richtig an, so. Ja Feedback, wenn Feedback
00:20:21: dann nochmal hinterfragt wird und derjenige drüber nachdenkt oder die
00:20:25: jenige und der, der das Feedback gegeben hat, auch nochmal nachdenkt, dann sind wir
00:20:29: über eine Reflexion zum Beispiel und wie der Hochgekräfte sind eigentlich
00:20:33: Menschen, die ein definitorisches Wissen haben und ein sprachliches Wissen haben,
00:20:37: aber sie sind nicht zwingend die, die das ganze, wie du es gerade angefangen hast,
00:20:41: theoretisch akademisch runterschreiben, ja das mache ich in der anderen Schulung
00:20:45: auch, ja das mache ich auch, wie hat mir nun studiert, aber die pädagogischen
00:20:50: Kräfte sind dann die Praktika und dann musst du also immer zusehen, dass du
00:20:54: theoretisches Werkzeug richtig definierst und deklinierst, auch im
00:20:58: richtigen Wörding, im jeweiligen Setting oder meiner Zielgruppe und dann aber mit
00:21:02: Praxisbeispielen in ganz einfache Wörding runterbrichst und ja man kann
00:21:05: zwischen loben, Feedback, Reflexion, Wertschätzung unterscheiden, theoretisch.
00:21:12: Praktisch auch, aber der Pädagog ist dann der, der es praktisch kann.
00:21:16: Zugang zu Menschen, Pädagogik ist, Menschen führen, Zugang zu Menschen.
00:21:20: Und jetzt würde ich aber auch nochmal den Ball zurückwerfen, wie funktioniert es denn
00:21:24: in der Praxis? Richtig, was werden nochmal so deine drei praktischen Tipps, die du
00:21:30: den Zuhörern zum Abschluss dieser Kurzfolge geben würdest? Wie funktioniert
00:21:36: Reflexion in der Praxis? Lächeln, ein offener Blick, eine offene Körperhaltung,
00:21:42: eine ruhige Ansprache. Nicht in dem Moment der Hektik und der Krise, weil
00:21:47: sonst atmen gegenüber Alarm. Das heißt, um offen zu sein, lächeln, freundlich,
00:21:53: ruhig, brauche ich auch Setting, brauche ich Raum, brauche ich im Moment. Das geht nicht
00:22:00: immer zwischen Tür und Angel. Also, meine Haltung ist wichtig, dann ist es der
00:22:05: richtigen Moment, das richtige Setting, das muss vielleicht auch vorbereitet sein.
00:22:08: Und das Dritte, was bin ich bewirkt? Ich muss bei mir anfangen beim Reflektieren,
00:22:14: weil ich muss ja mein Gegenüber abholen. Und dann kann die Uhrzeit die richtige
00:22:20: sein, die Raumtemperatur, Licht, keine Ahnung. Ich habe eine offene Körperhaltung,
00:22:25: ich lächle, aber ich habe mir nicht die Frage gestellt, was will ich bewirken und
00:22:30: auch nicht was richtig an, mit dem was ich bewirken will. Also, ich muss mich
00:22:35: zuerst reflektieren mit meinem Anliegen zurücknehmen. Warum, wozu will ich das
00:22:40: jetzt mit ihr oder mit ihm besprechen? Also, Reflexion von dir beginnt, wenn ich
00:22:46: mich reflektiere, warum, wozu will ich mit dir darüber reden? Und dann den Raum
00:22:51: schaffen, dann die Körperhaltung, dann den Moment. Perfekt! Ich fand es eine
00:22:57: unglaublich interessante Folge. Wir wollen ja jetzt mehrere kurze Podcast-Folgen
00:23:03: auf Sprechen bzw. einspielen, die Agata hat, bestimmt auch noch was zu sagen.
00:23:08: Agata? Ja, also ich bin noch was von den Reflexions-Tipps, weil ich immer viel zu
00:23:18: früh, hab ich gerade festgestellt, in die Reflexion gegangen bin und nicht die
00:23:23: richtigen Momente gewählt habe. Und das ist ich gar nicht, war mir gar nicht so
00:23:27: bewusst, dass da ein Timing auch entscheidend ist. Sehr cool, danke.
00:23:33: Ja, vielleicht da. Wann ist denn das perfekte Timing oder gibt es überhaupt ein
00:23:36: perfektes Timing? Na ja, du kannst immer irgendwie was verkehrt machen, was sie
00:23:40: hinterherweist. Und der Deutschstand, ich weiß immer alles besser und immer hinterher,
00:23:43: ne? Genau. Pass mal auf. Im Posaun-Coder bei den Blechbläsern im Line-Deeds gibt es
00:23:48: eine Regel. Der erste und letzte Ton, den hör ich zu, höre. Dazwischen, ne? Ist
00:23:54: irgendwann egal. Also richtig nicht auf, was zwischendurch war. Wenn der
00:23:58: Schusserkord passt, ist doch alles super, oder? Dann brauch ich auch zwischendurch
00:24:01: hier abbrechen. Es gibt nicht das perfekte Timing. Aber wenn du notest und der oder die
00:24:06: macht was falsch, natürlich sagst du, stopp so nicht und dann erklärst du so.
00:24:09: Dann gibts den Puls. Das ist doch ganz wichtig, damit du nicht nur in die Krise
00:24:12: reingehst. Aber das Einigereffektieren, das kannst du auch zehn Minuten vor
00:24:18: Feierabend machen, wenn du Zeit hast. Und wir müssen uns frei machen davon, also
00:24:22: das möcht ich direkt sagen. Perfektes Timing. Boah, ist das nicht der Belastung, wie
00:24:27: viel wir alles ritual falsch machen können und sollen. Am Ende ist ganz klar,
00:24:31: Kompetenzarbeitung, das Ziel jeder Nachwuchskraft. Das ist die eigene Nase, an
00:24:38: die man sich fassen muss. Ich bin nicht verantwortlich für das gelingende,
00:24:41: abschließende Ausbildung. Ich bin ein wichtiger Baustein. Aber jeder muss ein
00:24:47: Abschluss selber hinkriegen. Und deswegen möchte ich diesen Begriff
00:24:50: Perfektes Timing ein bisschen relativieren. Wenn nicht gerade Not und Krise, dann
00:24:56: jetzt nicht nerven. Wenn Krise eingreifen, aber erklären, damit nicht die Krise im
00:25:00: Vordergrund steht. Anleiten, lehren, die Hand führen, die Gedanken führen.
00:25:06: So. Und ansonsten ist das Timing dann perfekt, wenn wir in der Lage sind, zu
00:25:10: atmen, nicht die Augen zu verdrehen und weiter den Chor spielen zu lassen.
00:25:16: Denn wenn die mich vorne angucken und ich verdrehe die Augen und lächel die nicht
00:25:20: an, dann sind die verunsichert. Ich kann hören, was ich will, ich kann sehen, was
00:25:24: ich will. Ich regier weiter, ich lächel und ich motiviere sie zum Schlussdrohnen
00:25:28: hin. Und das dürfen wir in unserer Woche, in unserem Tag nicht vergessen.
00:25:33: Ist dann zu Ende, wenn es zu Ende ist. Du musst deinen Lächeln weiter tragen und
00:25:38: den Rest ich für später aufbefahren. Und ich gehe jetzt mit einem Lächeln aus
00:25:41: dieser Podcastfolge und freue mich schon riesig auf das nächste Thema und liebe
00:25:48: Zuhörer und Zuhörerinnen. Ich hoffe, euch hat es auch gefallen. Wenn ja, ich hoffe, ihr
00:25:53: wisst, wo ihr uns findet www.alles-einstellungs-sach.de und Ingo, wo kann man dich denn finden?
00:26:00: Mich kann man finden unter www.wertecoach.org oder aber es ist eine Marke,
00:26:07: meine eigene Marke, eine Ausgrupplung meiner Firma, Lebenswerkstatt.info.
00:26:12: Bei Insta, bei LinkedIn, Ingo Ludwig findet man auch. Also einfach mal gucken. Ingo Ludwig,
00:26:18: Wertecoach, Lebenswerkstatt. Der Rest wird sich finden.
00:26:20: Ihren herzlichen Dank, danke Agata und dann bis zum nächsten Mal.
00:26:27: Bis zum nächsten Mal.
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